Falcomer, Prof. Dr. M. T. (ITA)

Buch:   Was ich gesehen habe – Eigene Forschungen auf dem gelichteten Gebiete der weniger bekannten menschlichen Fähigkeiten

Was ich gesehen habe - Eigene Forschung auf dem gelichteten Gebiet der weniger bekannten menschlichen Fähigkeiten, Autor: Prof. Dr. Markus Tullius Falcomer, Verlag: Oswald Mutze, Leipzig 1901

Was ich gesehen habe – Eigene Forschung auf dem gelichteten Gebiet der weniger bekannten menschlichen Fähigkeiten, Autor: Prof. Dr. Markus Tullius Falcomer, Verlag: Oswald Mutze, Leipzig 1901

Kapitel: Bericht über die Sitzungen – Erste Sitzung

Seite 10+11: „Dabei wurde die Tischplatte unsererseits nur mit den äußersten Fingerspitzen berührt. Um nun die Erhebung des Tisches möglichst vollständig zu gestalten, stellten wir uns auf die Stühle bzw. Sessel und der Tisch erhob sich drei Meter über dem Fußboden. Sofort machte ich Licht und ergriff den Tisch in der Höhe. Aber da sollte ich schön ankommen; es erschien mir, als ob derselbe belebt sei und mit aller Wucht sich dem Festhalten widersetzte: Ja ich musste sogar meine ganze Kraft aufwenden, um nicht in eine Zimmerecke geschleudert zu werden. Wohl gut dreißigmal haben wir jene seltsame Erhebung auch bei Licht konstatieren können und zwar stets in derselben Höhe. Einmal stürzte er gleichsam mit fürchterlichem Getöse zu Boden, dann aber setzte er auf unser Ansuchen sich auch ebenso sanft und leise wie langsam nieder. Als das seltsamste erschien uns aber das Drehen des Tisches in der Luft, wie man es mit einem Stock machen kann; man hatte unwillkürlich das Gefühl, als ob den Tisch in seiner Mitte eine unsichtbare Macht gefasst habe und ihn drehen lasse.“

Seite 11+12: „Mehr oder weniger war es geboten, den Tisch bei seinen Luftsprüngen gleichsam dadurch zu unterstützen, dass wir seine Oberfläche mit den Fingerspitzen berührten, was bei den ungestümen  und raschen Drehbewegungen keine leichte Sache war. Zumal musste Fräulein Nilda darauf bedacht sein, ihre Hände mit der Tischfläche beständig in Berührung zu bringen, da sonst die Bewegungen nachließen und der Tisch gleichsam zu ermatten drohte, wenn nicht ihm auf diese Weise anscheinend eine geheimnisvolle Kraft gespendet wurde. Wie sich indes der Tisch auch bei seinem ungestümen Schwanken in der Luft hin und her stieß, niemals kam er unseren Köpfen zu nahe, berührte auch nicht einmal die Hängelampe, noch ein großes Pastellbild, das dicht in der Nähe an einer Wand hing und dessen dünne Glasscheibe er leicht hätte zerbrechen können: der Tisch musste also doch wohl durch eine Kraft lebendig geworden sein, die im Dunkeln zu sehen vermöchte! Um mich nun teils von der Echtheit der Erscheinungen zu überzeugen, ob nicht doch etwa irgendwelcher Kunstkniff damit im Spiele sei, teils aber auch, um irgend welchem leicht möglichen Schaden vorzubeugen, zündete ich ab und zu so schnell als möglich ein Streichholz an, wobei ich leider die Hauptbedingung des Phänomens zu stören schien, denn bei Licht büßte die Erhebung wie Bewegung gewaltig an Kraft ein und schien sich schließlich ganz zu verlieren. Dabei vermochten wir aber mehrmals festzustellen, dass trotzdem im hellerleuchteten Zimmer der Tisch sich 3-4 cm vom Fußboden erhob und auf mein Ansuchen hin in der Luft sich immerhin doch geraume Zeit schwebend hielt, auch nachdem wir alle die Hände von ihm weggenommen hatten.“

Kapitel: Bericht über die Sitzungen – Zweite Sitzung

Seite 20: „Wir hatten noch nicht lange die Kette geschlossen, als sich auch schon die ersten Anfänge der Tischbewegung bemerkbar machten. Bald hob der Tisch einen Fuß in die Höhe, bald zwei; schließlich schwebte er ganz frei in der Luft. Als wir die Hände auf einmal von der Platte zogen, dauerte die Erhebung noch eine Weile. Lange jedoch hielt die vollständige Levitation des Tisches ohne jedwede Berührung nicht an, wennschon immerhin lange genug, um die Existenz dieser Erscheinung unter gewissenhaften, zuverlässigen Bedingungen behaupten zu können.“

Kapitel: Bericht über die Sitzungen – Vierte Sitzung

Seite 39: „Nachdem ich das Licht ausgelöscht hatte und einige Minuten in spannender Erwartung verstrichen waren, zeigte endlich der Tisch Leben, begann sich hin und her zu bewegen und rückte von einem Bein aufs andere. Dann erhebt er sich plötzlich in die Höhe, verbleibt in der Luft und stürzt mehr oder weniger schnell unter furchtbarem Gepolter zu Boden. Natürlich richte ich an die geheimnisvolle Kraft das Ansuchen, dasselbe Phänomen, nämlich die vollständige Erhebung des Tisches, bei hellem Licht eintreten zu lassen. Und in der Tat, dreimal mit nur kurzer Unterbrechung vollzog sich die eigentümliche Erscheinung. Der Tisch schwebte frei in der Luft ohne jedwede sichtbare Stütze, und das alles so zuverlässig und deutlich vor unseren Augen, dass auch nicht der geringste Zweifel obliegen konnte.“

Print Friendly, PDF & Email